Förderverein benötigt finanzielle Hilfe für ehrgeizige Projekte

Ehrenamtliche wollen dem einstigen Garten Eden von Gustav Nagel zum neuen Glanz verhelfen. Insbesondere die finanzielle Seite gestaltet sich schwierig. Unterstützung wird benötigt.

#Arendsee ● Der Förderverein möchte Erbe sowie Wirken von Gustav Nagel als Poet, Liedermacher, Naturmensch und Heilkundler, Rechtschreibund Lebensreformer sowie Friedensapostel nicht in Vergessenheit geraten lassen. Einen Mittelpunkt bildet das Areal am Seeufer.

Die alte Postkarte zeigt Gustav Nagel auf seinem Seesteg. Im Hintergrund ist der Tempel zu sehen. Darunter befand sich eine Grotte. Der Wanderprediger benötigte mehrere Jahrzehnte und überwand viele Schwierigkeiten, um den Garten Eden nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Sammlung: Christian Ziems VOLKSSTIMME

Dort konnte der gebürtige Werbener seine Ideen umsetzen. Einheimische sowie Gäste aus anderen Regionen Deutschlands erfuhren, welche Lebensweise er favorisiert. Dazu gehören unter anderem ein naturnahes Wohnen und vegetarische Ernährung.

Die Ehrenamtlichen wollen die in Verbindung stehendenden einstigen Nagel-Gebäude auf dem kommunalen Grundstück zum Teil wieder errichten. Mit Seetempel sowie der Grotte darunter soll der Anfang gemacht werden. Auch dem angrenzenden Seesteg wird eine hohe Priorität zugeordnet. Um alles finanzieren zu können, soll die Einheitsgemeinde Fördermittel beantragen. Eine finale Entscheidung des Stadtrates steht aus, an den Plänen wird noch gefeilt.

Der Verein hat auf seiner Internetseite zudem einen Spendenaufruf gestartet. Die Daten können unter https://gustaf-nagel.de/ abgerufen werden. Und zwar nach der Eingabe des Suchbegriffs Spende.

150. Geburtstag steht 2024 an

Die Ehrenamtlichen haben zudem eine vorhandene Machbarkeitsstudie für das Grundstück öffentlich gemacht. Dadurch können Spender erfahren, wofür ihr Geld konkret verwendet wird. Das ehrgeizige Ziel: zum 150. Geburtstag von Gustav Nagel im Jahr 2024 den neuen/alten Seetempel einweihen. Dort soll dann eine Dauerausstellung über den Wanderprediger informieren.

Mit Blick auf das gesamte Grundstück wurden elf Punkte ermittelt, mit denen die Ideen des Wanderpredigers nähergebracht werden können. Für eine Umsetzung sitzen mögliche Partner mit im Boot geholt. Dazu gehört Christa Ringkamp vom Landhof Neulingen. Sie hat viel Erfahrung beim Thema Garten in allen Facetten. Gustav Nagel nutzte seinen Garten Eden für die Ernährung. Er hatte zum Beispiel einige Apfelbäume. Darum wurden das Einrichten eines Paradiesgartens genauso wie der Seetempel mit der Priorität „Hoch“ eingestuft.

Der Garten soll im Sinne von Nagel regionaltypisch, vielfältig sowie pflegeleicht sein. So ist zum Beispiel ein wildes Eck eingeplant, in dem die Pflanzen wuchern können. Um einen möglichst großen Gartennutzen zu erzielen, ist ein Komposthaufen unverzichtbar. Dieses spezielle Thema beschäftigte Gustav Nagel einstsehr. Wie Heimatforscherin Christine Meyer in ihrem Buch über den Naturapostel festhielt, schlug er einst eine zentrale städtische Kompostierung vor. Diese Idee stieß bei den damaligen Arendseer Verantwortlichen aber nicht auf fruchtbaren Boden.

Das Thema zeigt, dass der Naturapostel mit einigen seiner Ideen der Zeit voraus war. Und diese sollen – daran arbeitet der Verein – mehr in die Öffentlichkeit. Grundlage ist ein Wiederaufbau des Areals. Die Konzeption sieht für den Paradiesgarten Projekte mit Schulklassen sowie Führungen – auch für Erwachsene – vor.

Der Arealbereich soll über einen Barfußweg, der bereits vorhanden ist, am Seesteg münden. Dieser könnte, genauso wie der angrenzende Seetempel, bis zum nächsten Jahr fertig sein.

Die Finanzierung bereitet Probleme. Knapp 170 000 Euro sind nötig. Es könnten Fördermittel von der Europäischen Union (90 Prozent) fließen. Die Ehrenamtlichen sehen die Chance, den Tourismus und Kulturleben um eine weitere Facette zu bereichern.

Einige Daten

  • 1874: Gustav Nagel am 28. März in Werben geboren.
  • 1903: Bau eines Sonnenbades am Arendsee.
  • 1910: Kauf des Seegrundstücks, 10. Juli Einweihung.
  • 1929: Nach einer Unterschriftensammlung durfte Gustav Nagel doch noch seine eigentlich abgelehnte Säulenaussichtshalle bauen.
  • 1952: 15. Februar gestorben.

Prioritäten

Hoch:

  • Seetempel
  • Steg
  • Eingangstor
  • Kassenhäuschen
  • Paradiesgarten
  • Kurhalle (Privatbesitz)

Mittel:

  • Sitzbank
  • Seemannsgrab
  • Wohnbaracke

Gering:

  • Harmoniumhäuschen
  • Schwanenhaus

Quelle: Von Christian Ziems – Die Volksstimme empfiehlt vom 05. Januar 2023 den Artikel Neuauflage für Nagels Ideen https://epaper.volksstimme.de/volksstimme/share/UEpDRjFJQzhtOGtIdU1aemp5UlhodTU1NEVrQWRwYlBPQm1DaWtQeEo4WGdQd09rRXZnSlVhdUtibFpMYWg5RCtXcnJIbUNXQ3VNSE9WWC9uSEtoS2tTMmNZUHU3YWRYdmJ6Q3NVbVNEcE9Wd2xFbHlNRGNIVFZ0dW11RHNBND0=?preview=true 

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