Verein bittet Zeitzeugen zum Gespräch und möchte viel erfahren

Auf alten Postkarten, die der Wandprediger selbst verkaufte, sind einige Details erkennbar. Zum Beispiel, wie seine Tempelgrote aussah und das sich davor ein kleine Mauer befand.
Sammlung: Christian Ziems

Arendsee ● In den vergangenen Jahrzehnten wurde viel über Gustav Nagel recherchiert und sogar Bücher über sein Leben veröffentlicht. Der Förderverein, der sein Lebenswerk in Ehren halten möchte, plant nun einen Dokumentarfilm. Darin sollen vor allem Menschen zu Wort kommen, die den Naturapostel noch live erlebt haben. Dieses Anliegen war beim jüngsten Nagel-Symposium bereits kurz Thema. Vereinsvorsitzende Antje Pochte betonte, die Zeit dränge. Denn Gustav Nagel starb 1952 und es leben immer weniger Menschen, die mit ihm ins Gespräch kamen oder/und ihm auf seinem Areal am Ufer erlebten. Darum haben die Ehrenamtlichen nun einen Aufruf gestartet.

Gustav Nagel polarisierte und blieb in Erinnerung.

Zeitzeugen, die den Naturapostel persönlich kannten oder etwas über ihn erzählen, können sind am Montag, 13. November, im Haus des Gastes willkommen. Los geht es um 14 Uhr. Sie sollen zu Erlebnissen und Begegnungen, die in Zusammenhang mit dem bekannten Arendseer stehen, interviewt werden. Dies wird während der Veranstaltung gefilmt. Das Material soll dann später für einen Dokumentarfilm verwendet werden.

Damit möchten der Verein den Naturmensch, Wanderprediger und Lebensreformer der Öffentlichkeit noch näher bringen. Immer wieder melden sich Menschen aus verschiedenen Regionen Deutschlands beim Verein, da sie etwas über Gustav Nagel erzählen Film: Welche Nagel-Geschichten gibt es noch? oder erfahren möchten. Solch ein Film kann dazu beitragen, den Wissensdurst zu stillen.

Dies gelingt zudem auch mit Büchern. Heimatforscherin Christine Meyer hat mehrere Jahrzehnte geforscht und dann solch ein Werk veröffentlicht. Die dort aufgeführten Lebensbereiche konnten durch Gespräche mit der Familie, Zeitzeugen sowie der Einsicht von unzähligen Akten und alten Zeitungsartikeln – zum Beispiel über Gerichtsverfahren – näher betrachtet werden. Die Arendseerin schreibt auch über eine Begebenheit, die kurz nachdem dem Tod von Gustav Nagel ergeben hat. Und zwar Begebenheiten mit Blick auf seine Beerdigung: „Sohn Johannes nahm als erster Abschied, viele Arendseer Bürger folgten und warfen eine Handvoll Erde auf den Sarg, ihre Trauer war echt und Tante Lieschen Projahn schluchzte: Wäre er nicht so komisch gewesen, ich hätte ihn noch geheiratet.“

Auch solche und ähnliche Erinnerungen, die nicht hochwissenschaftlich sein müssen, sind gefragt. Wer teilnehmen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0175/416 49 64 oder per E-Mail (info@gustafnagel.de) anmelden.

Quelle:

Von Christian Ziems
Die Volksstimme empfiehlt vom 11. Oktober 2023 den Artikel Film: Welche Nagel-Geschichten gibt es noch? https://epaper.volksstimme.de/volksstimme/share/UEpDRjFJQzhtOGtIdU1aemp5UlhodTU1NEVrQWRwYlBPQm1DaWtQeEo4WGdQd09rRXE1ZEI2N1piUUlTYWhzUXJXcnJIaldSVU9OZWF3S3ZuQ1dtSVVLOGU0RHJ2ZmRVNnJ6Q3NVbVNEcE9Wd2xFcnlNemNIVFZ0dW11RHNBND0=?preview=true 

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