Pläne für Arendseer Gustav-Nagel-Areal sollen in Politik und Förderverein besprochen werden

Arendsee – Etwa ein Dreivierteljahr ist es in der Öffentlichkeit weitgehend ruhig um das Gustav-Nagel-Areal in Arendsee geblieben. Was nicht bedeutet, dass nichts passiert ist. Nachdem bereits im Dezember 2021 die Pläne für die Revitalisierung und den Wiederaufbau des Geländes am Seeufer vorgestellt wurden, nimmt die Sache im Oktober wieder Fahrt auf.

So will Nagel-Fördervereinschefin Antje Pochte im Sozialausschuss am Mittwoch, 5. Oktober, im Arendseer Rathaus (ab 19 Uhr) in öffentlicher Runde über die Vereinsarbeit informieren. Eine Woche später soll Gustav Nagel auch Tagesordnungspunkt im Stadtrat sein.

Dies geschieht nicht ohne Grund. Bereits 2021 stand fest, dass die Stadt Arendsee eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Nagel-Geländes spielt. Sie ist nicht nur Eigentümerin des Grundstücks, sondern soll dafür sorgen, dass über das Leader-Programm eine hohe Förderquote erzielt werden kann. Höher jedenfalls, als es dem Verein selbst möglich ist. Für den priorisierten Wiederaufbau des einstigen Seetempels wären das vor knapp einem Jahr rund 17 000 Euro Eigenanteil gewesen (bei 170 000 Euro Gesamtkosten).

Da müsse mittlerweile wohl einiges draufgeschlagen werden, meint Arendsees Bürgermeister Norman Klebe dazu. Der weitere Fahrplan sehe laut Stadtchef vor, dass sich die Stadträte ein eigenes Bild von dem Vorhaben machen und dann entscheiden, ob eine Summe um die 20 000 Euro in den Haushalt des kommenden Jahres eingestellt werde.

Auf diese Entscheidung wird im Gustav-Nagel-Förderverein gewartet. Alles hänge von der Stadt ab, sagt Vize-Vorsitzender Ulrich Seedorff. „Je länger wir warten, desto teurer wird es“, schickt er hinterher. Ob die Stadträte die Investition tatsächlich gutheißen, will er erst einmal sehen. Moralisch steht die Stadt jedenfalls in der Schuld von Gustav Nagel, deutet Seedorff an. „Arendsee ist eklig mit Gustav Nagel umgegangen. Nun könnte sie wieder etwas gutmachen“, erinnert er an die Biografie des eigenwilligen Wanderpredigers, dessen Leben 1952 in der Nervenheilanstalt Uchtspringe endete.

Bürgermeister Klebe sieht die richtige Zeit gekommen. Schneller wäre es nicht gegangen, entgegnet er auf die vergangene Zeit seit Dezember 2021. Das sei klar gewesen, auch mit Hinblick auf die Neustrukturierung der Leader-Förderlandschaft. Das Gustav-Nagel-Vorhaben sei jedoch in Abstimmung mit dem Verein längst als Projekt bei der neuen Leader-Gruppe eingereicht worden. Der Förderverein selbst will am Sonntag, 9. Oktober, ab 14 Uhr im Restaurant „Seeblick“ in Arendsee über all diese Themen im Rahmen eines Workshops sprechen.

Quellenangabe: VON JENS HEYMANN Altmarkzeitung Salzwedel vom 29.09.2022, Seite 6

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